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Eine Überraschung

Portraitzeichnung - Josephine Ziprian

Heute geht es um die Entstehungsgeschichte eines Portraits zum an die Wand hängen. Keine Karten zum Versenden, wie in den vorherigen Beiträgen. Die Person kannte ich dieses Mal nicht. Da das Bild ein Geschenk zum Geburtstag werden sollte, dienten mir als Vorlage Fotografien. Doch zuerst brauchte ich ein Konzept. Es war mir zu wenig einfach nur ein Foto als gemalte Abbildung umzusetzen. Bei den ersten Ideen spielten die Hobbies und das Auto eine Rolle.

Auf ein paar Aufnahmen war ein Hund zu sehen. „Der ist ja süß…“ teilte ich der Kundin mit. Daraufhin kam von Ihr: „Der könnte eigentlich auch auf das Bild…“ Tatsächlich handelte es sich um eine Hundedame. Sie war der Liebling ihres Mannes, doch leider schon verstorben. So bot es sich an, sie zur Erinnerung einzubinden. Das machte die Bildidee dann auch Rund.

Portrait - Zeichnungen - Josephine Ziprian

Ich setzte mich ans einzeichnen, um Ihn, die Hündin und das Auto erst einmal „kennenzulernen“. Da ich selbst fotografiere, weiß ich, dass die Abbilder nicht unbedingt die Realität wiedergeben. Das fängt schon bei den Farben an. Oft ist es nicht so richtig zu erkennen welche Augenfarbe jemand hat. Ist es Grau oder Blau oder goch Grün? Zudem kann je nach eingestelltem Zoom (Brennweite für alle Fachleute ;0) ) des Objektivs das Bild verzerrt sein. So sieht jemand unter Umständen auf einem Foto, etwas schlanker oder kräftiger aus, als er oder sie tatsächlich ist. Echte Dreidimensionalität fehlt natürlich auch. Doch zum Glück habe ich ja richtig zeichnen gelernt und hatte die Skizze bald fertig gestellt.

Portraitzeichnung - Josephine Ziprian

Nachdem der Entwurf abgenommen war, ging es ans übertragen auf das Aquarellpapier. Das spätere Portrait sollte Din A3 sein. Die Vorzeichnung hatte ich auf Din A4 umgesetzt. Da stand ich erst mal kurz vor einem Rätsel. Alles, was ich bisher gemacht hatte war im Maßstab 1:1 gewesen. Jetzt musste ich etwas vergrößern. Meine Freihandversuche wurden allerdings irgendwie immer zu groß. Das funktionierte so nicht. Also musste ich mir etwas einfallen lassen…

Nach einer Weile viel es mir wie Schuppen von den Augen: „Natürlich, ein Raster anlegen! So, wie es die alten Meister gemacht hatten.“ Das probierte ich gleich aus und es funktionierte bestens.

Portrait - Raster - Josephine Zipran

Fehlte nur noch die Farbe, ein Rahmen und eine Verpackung. Das Portrait war pünktlich vor dem Geburtstag fertig und die Kundin holte es bei mir ab. Sie war überrascht, dass ich Ihren Mann so gut darstellen konnte, obwohl ich Ihn gar nicht kannte. Das hat mich natürlich sehr gefreut. Wie ich erfahren habe, hat sich der Beschenkte ebenfalls gefreut.

aquarelle portrait - Josephine Ziprian

Wenn Ihr schauen wollt, wie derjenige tatsächlich aussieht, könnt Ihr hier nachsehen.* Eventuell werdet ihr ein bisschen scrollen müssen, aber wirklich nur ein bisschen…

Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Eure Josephine

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